Die Titel der Projektarbeiten des 16. Interprofessionellen Basislehrgang lauten:
Projektarbeit Gruppe 1
Kommunikation mit Menschen in der Finalphase
VerfasserInnen
DGKP Emanuel Hauss
DGKS Véronique Morillon Kratochwil
Monika Schalk, Physiotherapeutin
DGKP Ulrich Steinberger
Problemstellung:
Die AutorInnen gehen davon aus, dass der Erhalt der Lebensqualität bis zuletzt als oberstes Ziel in Palliative Care gilt. Anhand von Biographien, Fragebögen, Fremdanamnesen und Gesprächen werden in diesem Sinne die Bedürfnisse eines Menschen erfasst und schriftlich festgehalten, damit eine individuelle ganzheitliche Pflege, Betreuung und Begleitung ermöglicht wird. Allerdings schränken sich in den letzten Lebensstunden eines Menschen die herkömmlichen Möglichkeiten zur Kommunikation zunehmend ein, da Menschen, deren Sterben bevorsteht, sich nur mehr in Ausnahmefällen selbst mitteilen können. Die Beurteilung des momentanen Befindens des Sterbenden und das Erkennen seiner Bedürfnisse stellen für die Begleiter eine große Herausforderung dar. Sie stehen vor der schwierigen Aufgabe, Sterbenden zu begegnen, mit ihnen in Beziehung zu treten und sie zu verstehen, damit sie kompetent auf deren Wünsche eingehen können.
Ziel:
des AutorInnenteams ist es, das Betreuungsteam einer Patientin, eines Patienten zur Beurteilung des Befindens und zum Erkennen der Bedürfnisse eines Menschen in der Sterbephase zu sensibilisieren. Andererseits war es den AutorInnen wichtig, aufzuzeigen auf welche Weise kommunikative Interaktion zwischen Menschen in der Finalphase und seinen Begleiter geschehen kann, damit die bestmögliche Pflege und Betreuung bis zuletzt gewährleistet werden kann.
„Sterbenszeit ist Lebenszeit – der einzigartige Lebensweg eines einzigartigen Menschen geht auf einzigartige Weise zu Ende. Es handelt sich um eine sehr dichte, spannende Zeit. Eine Zeit, auf die sich der Einzelne zwar vorbereiten kann, die aber doch viele Unsicherheiten, viele Unwägbarkeiten in sich birgt – eine Zeit, die man sich nur schwer vorstellen und schon gar nicht üben kann.“
Projektarbeit Gruppe 2
Zwischenmenschliche Kommunikation am Ende des Lebens
Hilfestellung für das professionelle Team im Umgang mit Angehörigen, die vom Tod eines nahestehenden Menschen betroffen sind
VerfasserInnen
Cornelia Beer
DGKS Gabriele Nemeth
DGKS Brigitte Urban
Problemstellung:
Wenn Menschen sterben löst das bei Angehörigen oft Verunsicherung, Angst, Verzweiflung, aber auch Wut aus. Die Kommunikation mit diesen Angehörigen kann zu einer großen Herausforderung für das professionelle Team werden.
Durch die Vermittlung von praktischen Tipps wollen die Autorinnen Hilfestellung für MitarbeiterInnen des professionellen Teams in der Kommunikation mit den Angehörigen für diese so sensible Phase des Sterbens eines nahestehenden Menschen bieten.
Inhalt:
Nach einer kurzen Vorstellung gehen die Verfasserinnen sowohl auf die Ängste von Angehörigen als auch auf die Ängste der MitarbeiterInnen eines professionellen Teams ein. Die wichtigsten Aspekte einer gelingenden Kommunikation im nonverbalen und verbalen Bereich werden angesprochen. Ebenso Themen wie Kommunikation am Telefon und Humor in der Kommunikation. Zwei Beispiele aus der Praxis runden die Theorie ab.
Im Weiteren geht es um Voraussetzungen, die ein qualifizierter Mitarbeiter, eine Mitarbeiterin für die Arbeit im palliativen Bereich benötigt; um die Beziehung zwischen Angehörigen und dem professionellen Team, wobei das Kriseninterventionsmodell BELLA als Hilfestellung in der Kommunikation mit den Angehörigen angeführt wird. Auch der Umgang mit sogenannten schwierigen Angehörigen wird thematisiert.
Die Autorinnen haben anhand eines Fragebogens erhoben ob und wann professionelle MitarbeiterInnen Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Angehörigen haben und welche Unterstützung sie bräuchten um für diese Situationen besser gerüstet zu sein. Die Ergebnisse fließen in die Erstellung eines Folders ein, der der Arbeit als Produkt beiliegt.
Projektarbeit Gruppe 3
Sterbende zu Hause begleiten – Hilfestellungen für Betroffene
VerfasserInnen
Dr. Martha Huber
DGKS Brigitte Klaus
DGKS Gabriele Miziolek
Gabriele Schrittwieser
Problemstellung:
Aus Umfragen geht hervor, dass viele Schwerkranke den Wunsch haben zu Hause zu versterben. Das bedeutet für das häusliche System in der Umsetzung oft eine große Herausforderung. Ängste, Unsicherheit der Angehörigen oft verbunden mit zu geringem Wissen über Unterstützungsmöglich-keiten im extramuralen Bereich führen dazu, dass schwerkranke Menschen es als einzigen Ausweg sehen, die letzte Phase ihres Lebens in stationären Einrichtungen zu verbringen.
Um ein Verbleiben zu Hause möglich zu machen, hat sich die Projektgruppe zum Ziel gesetzt einen Folder zu gestalten, der Angehörige auf die Unterstützungsmöglichkeit durch ein Hospiz- bzw. Palliativteam aufmerksam macht.
Inhalt:
Die Arbeit ist inhaltlich in 5 große Kapitel unterteilt:
- Sterbebegleitung – eine besondere Art der Lebensbegleitung
Sterbebegleitung ist Lebensbegleitung. Anhand der Sterbephasen von Kübler Ross wird auf die verschiedene Verhaltensweisen eingegangen verbunden mit dem Hinweis, wie Begleitende damit umgehen können, wie sie reagieren sollen.
- Überleitungspflege
Die ersten Maßnahmen auf dem Weg nach Hause, von der Symptomerfassung, über die Organisation von Pflegehilfsmitteln werden dargestellt. Auf Beihilfen und Förderungen wird hingewiesen, auf die fachlichen Ressourcen der MA eines mobilen Palliativteams, auf das System Familie, die Unterstützung der ehrenamtlichen Hospizmitarbeiterinnen wird eingegangen.
- Symptomkontrolle in der letzten Lebensphase
Die Ernährung, Übelkeit und Erbrechen, Dehydratation, Mundtrockenheit, veränderte Atmung bis hin zur terminalen Rasselatmung, Schmerz und Delir werden bearbeitet.
- Aufklärung der Angehörigen über den Sterbeprozess
- Rechtliche Grundlagen für das Verhalten im Todesfall
Projektarbeit Gruppe 4
„Ehrenamtliche in der Hospizarbeit: Unbezahlt und unbezahlbar – Einbindung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen aus mobilen Hospizteams in den Bereichen Hauskrankenpflegedienste, stationäre Hospize, mobile Palliativteams und HausärztInnen“
VerfasserInnen
Dr. Gudrun Berger
Maria Eibel, MSc
DGKS Marianne Polster
DGKS Astrid Pramer
Problemstellung:
Die Verfasserinnen der Projektarbeit, allesamt im Bezirk Scheibbs im Mostviertel in der Hospiz- und Palliative Care-Arbeit aktiv, haben in ihrer täglichen Arbeit eine weitgehend fehlende Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlichen MitarbeiterInnen der mobilen Hospizteams bzw. deren KoordinatorInnen und den HäusärztInnen sowie den verschiedenen Hauskrankenpflegediensten festgestellt. Auch die Einbindung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen von Seiten der mobilen Palliativteams und der stationären Hospize wurde als ausbaufähig erlebt.
Das hat das Projektteam als Mangel empfunden, weshalb die Projektarbeit zum einen nach Gründen und Ursachen forschen, zum anderen konkrete Schritte zu einer Verbesserung der Situation im regionalen Tätigkeitsgebiet erarbeiten wollte.
Basis dafür sollten zum einen Befragungen der verschiedenen genannten Gruppen, zum anderen eine Zusammenkunft im Bezirk Scheibbs sein. Dort sollten im Rahmen einer Präsentation die Angebote und Möglichkeiten von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen in Hospiz und Palliative Care vorgestellt und danach darüber diskutiert und eine künftig verbesserte Einbindung und Zusammenarbeit erörtert werden.
Inhalt:
Die vorliegende Projektarbeit stellt zunächst in einer ausführlichen Übersicht das Ehrenamt in mobilen Hospizteams vor; sie gibt einen Überblick über Aufgaben und Angebote derartiger Teams, einen Überblick über die Anforderungen an ehrenamtliche MitarbeiterInnen und die damit verbundenen fachlichen und sozialen Voraussetzungen.
Daran schließt eine Zusammenfassung der Befragungen einzelner Personen verschiedener möglicher Partner-Einrichtungen über deren Wissen und Einschätzung in Bezug auf ehrenamtliche MitarbeiterInnen in mobilen Hospizteams.
Es folgt eine Beschreibung eines Treffens im Rahmen eines Bezirksarbeitskreises in Scheibbs und ein erster Katalog daraus resultierender möglicher Konsequenzen und Maßnahmen.
Projektarbeit Gruppe 5
Komplementäre Methoden in der Palliative-Care
VerfasserInnen
Dr. Nicola Goller-Kritzl
DGKS Christine Hildmann
DGKS Gudrun Neumüller
DGKS Manuela Seidler
DGKS Tamara Wöhrer
Problemstellung:
Die Verfasserinnen gehen von der These aus, dass die Nachfrage über komplementäre Methoden von Palliativ-PatientInnen und Angehörigen stetig zunimmt. Das Wissen darüber, auch im medizinisch-betreuenden Umfeld, ist jedoch oft nicht ausreichend vorhanden.
Ziel:
der Autorinnen ist die Wissenserweiterung über ausgewählte komplementäre Möglichkeiten in der Sterbebegleitung für Patienten und Angehörige.
Inhalt:
Zu Beginn beschreiben die Autorinnen kurz und bündig das Problem und ihre These und ergänzen die Einleitung noch mit der Definition zur Komplementärmedizin. Im Anschluss stellen die Autorinnen die verschiedenen Methoden (Aromapflege, Therapeutic Touch, tiergeschützte Interventionen, traditionelle chinesische Medizin), die sie folgend ausführen möchten punktuell dar indem sie sich auch gleichzeitig einzeln vorstellen.
In den einzelnen Kapiteln zu den beschriebenen komplementären Methoden setzen sich die Autorinnen im Großen und Ganzen immer nach einer Einführung ins Thema mit den Anwendungsbereichen für Palliative Care und ihrer Wirkungsweisen auseinander. Ergänzend werden, mit Ausnahme der TCM, auch die gesetzlichen Rahmenbedingen und die Ausbildung kurz erläutert. Vereinzelt werden auch Beispiele genannt.
Am Ende fassen die Kolleginnen ihre Erkenntnisse zusammen und beschreiben auch die Symbolik der Bilder. Abgerundet wird die Arbeit von einem Abkürzungsverzeichnis, einem Dank und dem Literaturverzeichnis, sowie dem Anhang der Ergänzungen zu den Themenbereichen Aromapflege und Therapeutic Touch beinhaltet.
Damit das Thema weiterverbreitet werden kann, haben die Autorinnen einen Folder der die bearbeiteten Themenbereiche umfasst erstellt.
Projektarbeit Gruppe 6
„Umsorgt statt einsam“ – Wegweiser durch Hospiz und Palliative Care in der Thermenregion
VerfasserInnen
DGKS Sylvia Mayer
Dr. Kunigunde Sperlich
DGKS Gabriela Schübl
Sigrid Kügerl
Sonja Bauer
Problemstellung:
Die Verfasserinnen arbeiten im südlichen Niederösterreich in verschiedenen Bereichen von Hospiz und Palliative Care. Dabei haben sie auf verschiedene Weise festgestellt und im täglichen Umgang mit Einrichtungen und Betroffenen festgestellt und erfahren, dass es in (zu) vielen Fällen an Bekanntheit über Einrichtungen, Angebote und Arbeitsweisen fehlt – und daher auch unheilbar kranke Menschen oft nicht oder nur sehr spät die Hilfe der Palliativstrukturen in Anspruch nehmen können.
Die daraus resultierende Frage nach Möglichkeiten einer Verbesserung der Situation – höherer Wissensstand, größeres Verständnis, bessere Nutzung bestehender Angebote – wurde in der vorliegenden Projektarbeit thematisiert und konkretisiert: Über eine grundlegende Darstellung der grundsätzlich vielfältigen Angebote von Hospiz und Palliative Care sollte eine konkrete, praktisch nutzbare Handreichung für die Thermenregion gestaltet werden, die letztlich auch die Basis für andere Gebiete Niederösterreichs bilden kann – ein Wegweiser für Betroffene und Angehörige und eine Hilfestellung, um die individuell passende Betreuung zu finden.
Inhalt:
Nach einer Kurzpräsentation der Verfasserinnen der Projektarbeit folgt eine grundsätzliche Begriffsklärung: Was bedeutet „Hospiz“, was „Palliative Care“, wie ist die Hospiz- und Palliativversorgung in Österreich und gerade auch in Niederösterreich aufgebaut und welche „Bausteine“ stehen zur Verfügung?
Daran schließen die konkreten, sehr ausführlich dargestellten Aufgaben, Zuständigkeiten und Arbeitsweisen der einzelnen Strukturen – mobiles Hospiz Team, mobiles Palliativteam, spezielle Kinder- und Jugendlichen-Betreuung, Palliativ Konsiliardienst, Palliativstation im Spital und stationäres Hospiz, sowie nicht zuletzt Pflegeheime. Auch die Frage der Zugänge zu Pflegegeld wird angesprochen.
Das alles mit konkreten Abläufen und Hinweisen sowie konkreten Adressen in der Thermenregion.
Aus dieser umfassenden Darlegung wird schließlich eine 24 Seiten umfassende Broschüre gefiltert, die einen ersten – aber „handfesten“ – Überblick über die Angebote in der Thermenregion präsentiert.
Projektarbeit Gruppe 7
Der Trauer den Schrecken nehmen – Rituale als Hilfestellung im Trauerprozess
VerfasserInnen
DGKS Gudrun Huber
DGKS Mag. Elisabeth Klein
Mag. Norbert Scheibenpflug
DGKS Manuela Schwabe
DGKP Markus Sturmer
Problemstellung:
Trauer ist in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Viele Trauernde wissen nicht, wie sie mit dem Schmerz, dem Verlust umgehen sollen, bzw. wo sie Hilfe bekommen können. Das Gefühl der Trauer wird oft als persönliche Schwäche empfun¬den.
Die Projektgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt bewusst auf Trauernde zuzugehen und sie zu ermutigen ihre Trauer zuzulassen.
Hilfestellung kann sein:
- Angehörige anleiten beim Abschied Berührungsängste zu überwinden
- Hilfestellung bei Aussprachen (das alles gesagt ist)
- Trauerphasen erklären und Trauer enttabuisieren
- Gesprächsmöglichkeiten anbieten (Trauergruppen, Telefonate usw.)
Inhalt:
Nach einer kurzen Vorstellung der AutorInnen, folgt eine theoretische Abhandlung zu den Themen Salutogenese und Trauerprozess, den Trauerphasen nach Verena Kast, sowie den Ritualen.
Die weiteren Kapitel gehen ins Detail und behandeln Rituale im Umkreis von Tod und Trauer: Traditionelle Rituale wie z.B die Krankensalbung, selbst entwickelte Rituale sowie Rituale im professionellen Umfeld.
Zuletzt wird ein Erinnerungsstück vorgestellt, das die Projektgruppe als Produkt gewählt hat: ein Keramikschmetterling, der als überkonfessionelles Symbol den Angehörigen mitgegeben werden kann. Ein Zeichen der Anteilnahme, als Zeichen der Verbindung und Unterstützung.