„BLEIBEN SIE IN KONTAKT!“

Vorschläge für Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen in Zeiten von Corona:

„Wenn etwas nicht mehr möglich ist, verändere es, so dass es anders möglich wird!“

Möglichkeiten in der Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung ohne physischen Kontakt

Unter den gegebenen Umständen, die uns das Corona-Virus beschert, möchten wir Ihnen Vorschläge für den Umgang mit Sterben, Tod und Trauer anbieten, wie Sie der emotionalen Verbundenheit trotz der physischen Trennung Ausdruck verleihen zu können:

  • Treten Sie aktiv, regelmäßig und verlässlich in persönliche Beziehung mit den betroffenen Menschen – telefonisch, SMS, WhatsApp, skypen, zoomen, Videotelefonie, E-Mail, Briefe, etc. …
  • Wichtig: Besprechen Sie vor der Umsetzung der untenstehenden Vorschläge Ihre Wünsche mit dem Personal der Einrichtung und informieren Sie sich vorab über aktuelle Beschränkungen. Arbeiten Sie so gut wie möglich mit dem Personal zusammen. Die Betreuenden können Ihnen beim Kommunizieren mit Kranken behilflich sein, zugleich wird ihnen dzt. aber auch sehr viel abverlangt. Die Betreuenden brauchen Ihr Danke in diesen Tagen besonders!
  • Befindet sich ein krankes Familienmitglied in einer stationärer Einrichtung (stationäres Hospiz, Palliativstation, Krankenhaus, Pflegeheim): Überlegen Sie vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten, suchen Sie im Bekannten- oder Verwandtenkreis nach Unterstützung beim Einrichten technischer Hilfsmittel, falls nötig, organisieren Sie die Übergabe kleiner Präsente (Briefe, Fotos, etc. …) an Kranke.
  • Haben Sie den Mut Nachrichten für Sterbende als Audionachricht aufzunehmen und zu verschicken, unterstützen sie andere Familienmitglieder oder Freunde und leiten Sie an, falls Bedarf besteht.
  • Überlegen Sie, Kranken und Sterbenden zu schreiben.
  • Suchen Sie Lieder, Texte, etc. die den Erkrankten und Ihnen gefallen (könnten).
  • Nutzen Sie alle kreativen Möglichkeiten – der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt: Lassen Sie, wenn Kinder als Angehörige betroffen sind, (Abschiedsgeschenke zeichnen, basteln, Küsse mit Lippenstift auf Stofftaschentücher machen. Auch Sie selber können Händeabdrücke zu Hause auf Polsterbezüge machen, Foto-Collagen erstellen, u.v.m.
  • Organisieren Sie, dass all diese Dinge nach Absprache mit dem Personal der Einrichtungen zu den Sterbenden gelangen. Sollte eine Übergabe aufgrund aktueller Einschränkungen nicht möglich sein, so können Fotos davon übermittelt werden.
  • Bitten Sie die Pflegepersonen vor Ort in den Einrichtungen, wenn möglich Fotos von den übergebenen Geschenken zu machen.
  • Legen Sie anderen, ebenso betroffenen Menschen ein paar Blumen aus dem Garten, eine Karte mit persönlichen Worten, eine Zeichnung, die von Ihren Kindern gemalt wurde, ein Stück Kuchen, etc. als kleines Geschenk und Zeichen der Anteilnahme sowie Verbundenheit vor die Türe. Wir wünschen Ihnen, dass Ihr Umfeld, dass auch bei Ihnen macht!
  • Sie können gemeinsam mit anderen Angehörigen und Nahestehenden weitere Rituale entwickeln: z.B. bereiten Sie ein Abschiedsgeschenk und heben Sie es in einer besonderen Box auf um es zu einem späteren Zeitpunkt zu übergeben. – Wenn jemand verstorben ist: verbrennen Sie Briefe und Gegenstände, die Sie mit dem/der Verstorbenen verbinden und bewahren Sie die Asche auf, diese kann später im Grab beigegeben werden.